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Hans Staudacher: o.T.
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Hans Staudacher: o.T.
Hans Staudacher
o.T.
1988
Acryl auf Leinwand; gerahmt
130 x 100,5 cm
Rückseitig auf Leinwand signiert und datiert: H. Staudacher 1988
österreichischer Privatbesitz
In dem 1988 entstandenen Bild erweist sich Hans Staudacher als durchaus politischer Künstler. In den 1980er Jahren wurde die Diskussion über einen EU-Beitritt Österreichs zu einem zentralen politischen Thema. Am 17. Juli 1989 wurde im sogenannten "Brief an Brüssel" das Beitrittsansuchen gestellt. Die offiziellen Beitrittsverhandlungen wurden erst 1993 formell aufgenommen, 1994 stimmte die Mehrheit der Österreicherinnen und Österreicher in einer Volksabstimmung für einen EU-Beitritt, der am 1. Jänner 1995 dann in Kraft trat.
Ob Österreich wohl in der Europäischen Union glücklich wird oder doch seine Freiheit verlieren könnte, diese Fragen stellt sich Hans Staudacher in malerischer Form. Dabei spielt er mit der Wortwendung "Felix Austria", die schon seit dem ausgehenden 14 Jahrhundert die gelungene Heiratspolitik der österreichischen Monarchen und auch die positive Lebensart des Landes zum Ausdruck bringt. Auch die Frage nach den Vor- und Nachteilen der geplanten Währungsunion durch die Einführung des Euro bringt er ins Bild, in dem er das E von EUROPA durch das Eurozeichen ersetzt. Auf einen collagierten Teil in der unteren Bildhälfte, schon etwas undeutlicher zu erkennen, der rote Schriftzug "LIBERTÉ". Es schwirren aber auch rote Herzen über die Bildfläche, sodass man meint, dass Hans Staudacher der Idee eines vereinten Europas auch durchaus positive Seiten abgewinnen kann.
Komplex-vielschichtig reagiert der Künstler also auf Eindrücke und Reize seiner Umwelt bis hin zu politischen Themen. Spontan setzt er Gedanken, die ihm durch den Kopf gehen auf die Leinwand. Dabei entstehen intensive Kompositionen, die auf seine "Reaktionsschnelle, sein Improvisationstalent und ein durchtrainiertes Rhythmus- und Bewegungsgefühl" zurückgehen, "für welches Emotion und Intellekt gleichermaßen verantwortlich sind." ((Hans Staudacher. Prinzip Informel, Ausstellungskatalog, Neue Galerie der Stadt Linz, Linz 2001, S. 14). Bedeutungsschwere Textpassagen stehen dabei kompositorisch gleichberechtigt neben den malerischen Elementen. Durch die im Bild verankerten Textzeilen tritt Hans Staudacher in einen intensiven Dialog mit der Betrachterin, dem Betrachter.
(Sophie Cieslar)
Hans Staudacher
Untitled
1988
acrylic on canvas; framed
130 x 100.5 cm
signed and dated on the reverse of the canvas: H. Staudacher 1988
private property, Austria
o.T.
1988
Acryl auf Leinwand; gerahmt
130 x 100,5 cm
Rückseitig auf Leinwand signiert und datiert: H. Staudacher 1988
österreichischer Privatbesitz
In dem 1988 entstandenen Bild erweist sich Hans Staudacher als durchaus politischer Künstler. In den 1980er Jahren wurde die Diskussion über einen EU-Beitritt Österreichs zu einem zentralen politischen Thema. Am 17. Juli 1989 wurde im sogenannten "Brief an Brüssel" das Beitrittsansuchen gestellt. Die offiziellen Beitrittsverhandlungen wurden erst 1993 formell aufgenommen, 1994 stimmte die Mehrheit der Österreicherinnen und Österreicher in einer Volksabstimmung für einen EU-Beitritt, der am 1. Jänner 1995 dann in Kraft trat.
Ob Österreich wohl in der Europäischen Union glücklich wird oder doch seine Freiheit verlieren könnte, diese Fragen stellt sich Hans Staudacher in malerischer Form. Dabei spielt er mit der Wortwendung "Felix Austria", die schon seit dem ausgehenden 14 Jahrhundert die gelungene Heiratspolitik der österreichischen Monarchen und auch die positive Lebensart des Landes zum Ausdruck bringt. Auch die Frage nach den Vor- und Nachteilen der geplanten Währungsunion durch die Einführung des Euro bringt er ins Bild, in dem er das E von EUROPA durch das Eurozeichen ersetzt. Auf einen collagierten Teil in der unteren Bildhälfte, schon etwas undeutlicher zu erkennen, der rote Schriftzug "LIBERTÉ". Es schwirren aber auch rote Herzen über die Bildfläche, sodass man meint, dass Hans Staudacher der Idee eines vereinten Europas auch durchaus positive Seiten abgewinnen kann.
Komplex-vielschichtig reagiert der Künstler also auf Eindrücke und Reize seiner Umwelt bis hin zu politischen Themen. Spontan setzt er Gedanken, die ihm durch den Kopf gehen auf die Leinwand. Dabei entstehen intensive Kompositionen, die auf seine "Reaktionsschnelle, sein Improvisationstalent und ein durchtrainiertes Rhythmus- und Bewegungsgefühl" zurückgehen, "für welches Emotion und Intellekt gleichermaßen verantwortlich sind." ((Hans Staudacher. Prinzip Informel, Ausstellungskatalog, Neue Galerie der Stadt Linz, Linz 2001, S. 14). Bedeutungsschwere Textpassagen stehen dabei kompositorisch gleichberechtigt neben den malerischen Elementen. Durch die im Bild verankerten Textzeilen tritt Hans Staudacher in einen intensiven Dialog mit der Betrachterin, dem Betrachter.
(Sophie Cieslar)
Untitled
1988
acrylic on canvas; framed
130 x 100.5 cm
signed and dated on the reverse of the canvas: H. Staudacher 1988
private property, Austria