Auction 150 Part 3
Contemporary Art
By Auktionshaus im Kinsky GmbH
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Jun 17, 2025
Palais Kinsky Freyung 4 A-1010 Wien, Germany
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LOT 2315:
Arnulf Rainer: o.T.
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Sold for: €40,000
Price including buyer’s premium:
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50,000
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15,000
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€15,000 - €30,000
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Arnulf Rainer: o.T.
Arnulf Rainer
o.T.
1951/56
Tusche auf transparenter Folie; gerahmt
40,7 x 60,5 cm
Monogrammiert, signiert und datiert rechts unten: A.R. Trrr. A. Rainer 1951/56
österreichische Privatsammlung
Nach den figurativ surrealistischen Anfängen entwickelt Arnulf Rainer sein Werk aus der Formlosigkeit heraus. Den Mai 1951 verbringt er mit Maria Lassnig in Paris. Sind es vor der Parisreise surrealistische, sich immer mehr verdichtende Zeichnungen, welche seinen künstlerischen Ausdruck prägen, wird dann die Strömung des Informel zum nächsten wichtigen Schritt in Rainers künstlerischer Entwicklung. Nadamalerei - als künstlerisches Statement - eine Reduktion bis zum leeren Bilderrahmen und in weiterer Folge… Zentralisationen, Vertikalisationen und Atomisationen. Sie sind Arnulf Rainers Bildsprache des Informel.
Die vorliegende Arbeit ist in zwei Werkphasen entstanden. Die zugrunde liegende Zeichnung aus 1951 ist eine ausufernde Zentralformation. Eine Explosion feiner Strichmuster dehnt sich als Liniengeflecht strahlenförmig bis zum Blattrand aus. In der fünf Jahre späteren Überarbeitung verdichtet Arnulf Rainer diese Zeichnung. Er verwischt die Tusche, um dann die Mitte des Blattes in tiefes Schwarz zu tauchen. Die nasse Farbe lässt die transparente Folie sich ausdehnen und im Trockenen wieder zusammenziehen. Wellen entstehen, welche dem Blatt eine zusätzliche Dynamik und Tiefe verleihen. Die Tusche changiert in den unterschiedlichsten Tönen von Schwarz. Eine Übermalung ist deutlich erkennbar. Beide Jahreszahlen und Signaturen sind sichtbar. TRRR, als Zeichen für das Knurren eines bissigen Hundes, ist charakteristisch für Arbeiten aus 1951.
Ab 1954 arbeitet Rainer an seiner Bildsprache der Übermalung. Er übermalt eigene und in weiterer Folge auch Arbeiten anderer Künstler. Aus Vervollkommnungsdrang, wie es Arnulf Rainer bezeichnet. Vorlage und Nachbild verschmelzen zu einer neuen, besseren Einheit. In der Eigenwilligkeit des Materials und in der Transparenz des Bildgrundes liegt das Besondere dieser Arbeit aus dem Frühwerk des Künstlers.
(Christa Armann)
Arnulf Rainer
Untitled
1951/56
India ink on transparent film; framed
40.7 x 60.5 cm
monogrammed, signed and dated on the lower right: A.R. Trrr. A. Rainer 1951/56
private collection, Austria
o.T.
1951/56
Tusche auf transparenter Folie; gerahmt
40,7 x 60,5 cm
Monogrammiert, signiert und datiert rechts unten: A.R. Trrr. A. Rainer 1951/56
österreichische Privatsammlung
Nach den figurativ surrealistischen Anfängen entwickelt Arnulf Rainer sein Werk aus der Formlosigkeit heraus. Den Mai 1951 verbringt er mit Maria Lassnig in Paris. Sind es vor der Parisreise surrealistische, sich immer mehr verdichtende Zeichnungen, welche seinen künstlerischen Ausdruck prägen, wird dann die Strömung des Informel zum nächsten wichtigen Schritt in Rainers künstlerischer Entwicklung. Nadamalerei - als künstlerisches Statement - eine Reduktion bis zum leeren Bilderrahmen und in weiterer Folge… Zentralisationen, Vertikalisationen und Atomisationen. Sie sind Arnulf Rainers Bildsprache des Informel.
Die vorliegende Arbeit ist in zwei Werkphasen entstanden. Die zugrunde liegende Zeichnung aus 1951 ist eine ausufernde Zentralformation. Eine Explosion feiner Strichmuster dehnt sich als Liniengeflecht strahlenförmig bis zum Blattrand aus. In der fünf Jahre späteren Überarbeitung verdichtet Arnulf Rainer diese Zeichnung. Er verwischt die Tusche, um dann die Mitte des Blattes in tiefes Schwarz zu tauchen. Die nasse Farbe lässt die transparente Folie sich ausdehnen und im Trockenen wieder zusammenziehen. Wellen entstehen, welche dem Blatt eine zusätzliche Dynamik und Tiefe verleihen. Die Tusche changiert in den unterschiedlichsten Tönen von Schwarz. Eine Übermalung ist deutlich erkennbar. Beide Jahreszahlen und Signaturen sind sichtbar. TRRR, als Zeichen für das Knurren eines bissigen Hundes, ist charakteristisch für Arbeiten aus 1951.
Ab 1954 arbeitet Rainer an seiner Bildsprache der Übermalung. Er übermalt eigene und in weiterer Folge auch Arbeiten anderer Künstler. Aus Vervollkommnungsdrang, wie es Arnulf Rainer bezeichnet. Vorlage und Nachbild verschmelzen zu einer neuen, besseren Einheit. In der Eigenwilligkeit des Materials und in der Transparenz des Bildgrundes liegt das Besondere dieser Arbeit aus dem Frühwerk des Künstlers.
(Christa Armann)
Untitled
1951/56
India ink on transparent film; framed
40.7 x 60.5 cm
monogrammed, signed and dated on the lower right: A.R. Trrr. A. Rainer 1951/56
private collection, Austria

